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Digitale Transformation was ist das eigentlich?
Die „Digitale Transformation“ beschreibt den Wandel der gesamten Unternehmenswelt durch neue digitale Technologien mit massiven Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Unter „Digitaler Transformation“ verstehen wir nicht nur die eine oder andere Automatisierung eines bislang umständlich manuell durchgeführten Geschäftsprozesses, sondern vielmehr einen fortlaufenden, in einem neuen Denken begründeten Veränderungsprozess, der nahezu alle Bereiche eines Unternehmens betrifft und vor allem über die digitale Verfügbarkeit von Daten und von dem fortschreitenden Wandel von Produkten zu Services ermöglicht wird. Digitalisierte Prozesse haben heute einen wesentlichen Bestandteil an der Wertschöpfung in allen Unternehmen und ermöglichen flexible Planung, effiziente Produktion, digitalen Vertrieb, zuverlässiges Buchen und Abrechnen sowie pünktliche Belieferung der Kunden.
Treiber der digitalen Transformation
Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die wachsende Rechenleistung und Miniaturisierung wichtiger IT-Komponenten ebenso wie die allgegenwärtige Integration und Vernetzung dieser Technologien, speziell in Verbindung mit flächendeckendem Einsatz von Sensoren und Aktoren einschließlich Audio- und Videoaufzeichnung. Wichtig im Kontext des „Internet der Dinge“ (IoT) ist hier auch der Einsatz mobiler Kommunikationstechniken zur Vernetzung und automatisierten Kommunikation mit geringen Latenzzeiten ebenso wie die umfassende Erhebung, Archivierung und Verarbeitung großer Datenmengen (Big-Data) und der Einsatz maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz.
Zu wesentlichen Treibern der digitalen Transformation gehören auch die Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen wie geeigneter Netze und Hardware-Komponenten, wobei genau diese digitale Infrastruktur selbst zunehmend zur digitalen Anwendung und damit virtuell wird. Auch die Verwaltung der durch Cloud-Anbieter zur Verfügung gestellten rein digital vorhandenen Infrastruktur erfolgt über digitale Anwendungen.
Auf Basis dieser immer stärker verbreiteten digitalen Infrastruktur können leistungsfähige Anwendungen geschaffen und breitflächig z. B. auch als Apps für Smartphones zur Verfügung gestellt werden, die als Programme bestimmte Funktionen und Dienste anbieten, die früher nicht in digitaler Form verfügbar waren und jetzt aus der Vergangenheit in die Zukunft transformiert werden können. Dies mit dem Vorteil, dass durch die rein digitale Repräsentation der Anwendungen diese ohne Qualitätsverlust und ohne nennenswerte Kosten vervielfältigt und weltweit zugänglich gemacht werden können, was eine rasche Verbreitung in globalem Maßstab ermöglicht.
Treiber der digitalen Transformation sind aber vor allem die betroffenen Menschen: Kunden möchten sofort eine Antwort auf ihre Fragen und nicht erst in ein paar Stunden oder Tagen. Mitarbeiter hingegen wollen nicht lange nach Informationen suchen, sondern diese direkt im Zugriff haben – aktuell und strukturiert!
Voraussetzungen für digitale Transformation
Digitale Transformation kann nur gelingen, wenn bestimmte Umgebungsbedingungen im Unternehmen gegeben sind. Hierzu gehört die Bereitschaft von Mitarbeitern und Management, sich auf entsprechende Veränderungsprozesse einzulassen, auch wenn dies unter Umständen zu komplett anderen Verfahren und Abläufen, sogar zu neuen Produkten und Dienstleistungen führen kann.
Hier ist geeignetes Transformationsmanagement angesagt, welches sich auf einvernehmliche Weise gemeinsam mit allen Betroffenen um eine nachhaltige digitale Unternehmens-Strategie und die Einführung eines geeigneten Change Management bemüht.
Betroffener von solchen Transformationsprozessen ist vor allem auch der Kunde eines Unternehmens, also der potentielle Abnehmer entsprechender Produkte und Dienstleistungen. Hier geht es um die Bereitstellung transparenter Angebote, die nachweislichen und nachhaltigen Nutzen stiften, ebenso wie um Customer Experience Management, Multi-Channel-Management und vieles andere mehr. Und wo wir gerade beim Kunden sind, geht es in allererster Linie hier natürlich auch um die Daten der Kunden und hierbei um Datenintegration, Datenanalyse, Datenschutz und Datensicherheit.
All dies kann allerdings keinesfalls unter Beibehaltung traditioneller Unternehmensorganisation erfolgen, welche auf Grundlage klassischer Top-Down-Strukturen streng hierarchisch und weitgehend intransparent zu „funktionieren“ hat. Hier ist ganz im Gegenteil neue Flexibilität, Partizipation und Beweglichkeit gefragt, kurz gesagt agile Arbeitsformen und agiles Management, welches Digitalisierung nicht als vorab fix definiertes Projekt, sondern als aktiven Gestaltungsprozess versteht, der sich in ständigem Austausch mit dem Kunden Schritt für Schritt ergibt. Hier geht es um die Ermöglichung von Agilität, ganz egal ob mit Verfahren wie Scrum oder Kanban, hier geht es um die Schaffung von Arbeitsplätzen der Zukunft, welche darauf aufbauen, dass Menschen und deren Austausch untereinander wichtiger ist als Prozesse und Werkzeuge und dass Anpassung an Veränderung wichtiger ist als sture Planverfolgung.
Deshalb sollte sich Agilität durch die gesamte Organisationsstruktur eines Unternehmens ziehen, um wirklich flexibel auf entsprechende Herausforderungen der Zukunft reagieren zu können. Überall im Unternehmen braucht es neue Prozesse, die diese Anpassungsfähigkeit ermöglichen und traditionelle Bürokratie und starre Abläufe ablösen. Während bislang Projekte wasserfallartig über lange Zeiträume geplant und realisiert wurden, werden diese innerhalb der agilen Transformation mit agilen Projekten und Sprints umgesetzt. Somit handelt es sich in der Praxis bei komplexeren Transformations-Vorhaben meist eher um Prozessgestaltung denn um Projektumsetzung. Produkte und Dienstleistungen müssen sich heute mehr denn je an ihrem ganz konkreten Nutzen messen lassen, weshalb der Fokus von großen Produktreleases zu kundenorientierten „Minimum Viable Products“ (MVP) verlagert wird, die mit einem jeweils minimalst möglichen Funktionsumfang und Entwicklungsaufwand ein rasches und qualitatives Kunden-Feedback ermöglichen.